Der Journalist Karl Marx aus Saarlouis ist nicht identisch mit dem Staatsphilosophen und Autor (Das Kapital) Karl Marx (* 1818) aus Trier, sondern ein Namensvetter.
Karl Marx, 1897 im Hause seines Großvaters Salomon Weil in Roden geboren, ist begraben auf dem Jüdischen Friedhof, Teil des AltenFriedhofs Saarlouis. Er gehörte zu den Mitbegründern der deutschen Jugendbewegung. Als Freiwilliger nahm er am Ersten Weltkrieg teil. In den Jahren der Weimarer Republik arbeitete er als politischer Journalist, bis er 1933 nach England emigrieren musste. Nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes gehörte er zu den ersten jüdischen Rückkehrern. Er war Gründer der Zionistischen Organisation in Deutschland und deren erster Präsident sowie Mitbegründer der Düsseldorfer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Im November 1946 hatte Karl Marx in Düsseldorf das »Jüdische Gemeindeblatt für die Nord-Rheinprovinz & Westfalen« gegründet. Unter verschiedenen Titeln entwickelte es sich nach und nach zu einer überregionalen jüdischen Zeitung. Bis zum Jahrgang 20 (1965/66) erschien das Organ wöchentlich unter dem Namen »Allgemeine Wochenzeitung der Juden in Deutschland«. Nach dem Tod des Gründers Karl Marx hieß das Blatt bis zur fünften Ausgabe des Jahrgangs 28 »Allgemeine unabhängige jüdische Wochenzeitung«. In ihm meldeten sich von Anfang an zahlreiche prominente – auch nichtjüdische – Autoren mit Beiträgen zu Wort: Unter ihnen fi nden sich Namen wie Heinz Galinski, Ernst G. Löwenthal, Hendrik van Dam, Ignatz Bubis, Michel Friedman, Ralph Giordano und Julius H. Schoeps. Karl Marx starb 1966 in Ebersteinburg bei Baden-Baden.